Leipzigs Restaurants und typische Spezialitäten
Sächsische Spezialitäten in urigen Zeitgeistkneipen entdecken
Liebe geht durch den Magen – so auch die Liebe zu Leipzig. Die Kultur einer Stadt spiegelt sich nicht nur in Gebäuden, Museen und Ausstellungen wider. Wer seine neue Heimat durch und durch kennenlernen und verinnerlichen möchte, sollte sich von der traditionellen Küche der Region überzeugen und verführen lassen. Denn neben gutem Essen kannst du an unterhaltsamen Gesprächen teilnehmen, mehr über typische Gebräuche erfahren und einfach einen schönen Abend mit Freunden verbringen. Auch wenn du dir als Student nicht jeden Abend ein üppiges Gericht in einem großen Restaurant leisten kannst, lohnt es sich, hin und wieder die umliegenden Foodspots Leipzigs zu erkunden. Ob typisch sächsisch oder lieber modern und ausgefallen: Für jeden Geschmack ist hier etwas dabei.
Was ist denn überhaupt „typisch“ für Leipzig?
Im Folgenden findest du eine Zusammenstellung an Informationen zur traditionellen Leipziger Essenskultur.
Die Leipziger Freisitz-Kultur
Wenn du in der Innenstadt Leipzigs verschiedene Lokale aufsuchst, wirst du in erster Linie von der typischen Freisitz-Kultur empfangen. Was sich dort Freisitz nennt, ist in den meisten Gegenden unter der Bezeichnung Biergarten bekannt. Fast jedes Restaurant und Café verfügt über einen eigenen Freisitz, wo du den Charme und die wunderschöne Atmosphäre der Stadt bei einem guten Kaffee oder kühlen Bier genießen kannst.
Leipzig von seiner süßen Seite kennenlernen
Allgemein ist Sachsen besonders für seine außerordentlich köstlichen und ausgefallenen Gebäckspezialitäten bekannt: von saftigem Kuchen über süßen Stollen bis hin zu mehrstöckigen Torten. Wer ein Café in Leipzig besucht, wird auf eine riesige Kuchen- und Gebäckauslage treffen. Wirf einen Blick hinein und du entdeckst wahrscheinlich diese Spezialität: den Bachtaler. Ein Konditor namens René Kandler kreierte zum 250. Todestag von Johann Sebastian Bach dieses unverwechselbare Gebäckstück – eine Kuvertüreschale, gefüllt mit einer Creme aus Sahne und Buttercreme und im Kern ein Haselnussmürbeteig mit einer Kaffeebohne. Was im ersten Moment auf eine Hauptspeise schließen lassen würde, ist in Wahrheit ebenfalls eine süße Kreation aus Teig und Füllungen: Die Leipziger Lerche steht aufgrund ihrer Geschichte mit dem Vogel in Verbindung. Das Mürbeteigtörtchen erinnert mit seinen zwei kreuzweise aufgelegten Mürbeteigstreifen an Fäden, die in vergangenen Tagen eine gefüllte Lerche zusammenhielt. Im 18./19. Jahrhundert war der Vogel äußerst beliebt und wurde millionenfach verzehrt. Mit dem Gebäck schufen Bäcker ein Andenken an die ehemalige Delikatesse. Die Leipziger Räbchen waren schon zur Goethezeit bekannt. Diese Süßspeise besteht aus einem Bierteig, gefüllt mit einer Pflaume und Marzipan. Serviert wird die Leckerei mit Vanillesoße. Zu einem Stück Kuchen oder kleinem Gebäck gehört außerdem ein guter Kaffee. Auf sächsisch bestellst du einen Kaffee mit „ä Scheelchen Heeßen“.
Leipzig hat auch Herzhaftes zu bieten
Das wohl bekannteste Gericht Leipzigs ist das Gemüsegericht Leipziger Allerlei. Der Legende nach wollten reiche Leipziger Bürger Steuereintreibern mit dem Gericht aus verschiedenen Gemüsesorten vortäuschen, dass sie wenig Geld besitzen. Heute kann man es sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage in typischen Leipziger Restaurants genießen. Ideal als Getränk eignet sich dazu die Leipziger Gose. Diese obergärige Bierspezialität verbreitete sich schon im Mittelalter. Das leicht säuerliche Weißbier wird mit Kochsalz, Koriander sowie einem hohen Anteil an biologischer Milchsäure hergestellt.
Wo kann ich die Leipziger Spezialitäten probieren?
Vor allem im Zentrum findest du eine große Auswahl an Lokalen. Die Innenstadt ist von historischen Restaurants und Zeitgeistkneipen, in denen du die kulturellen Delikatessen probieren kannst, geprägt. Die besten Restaurants lassen sich meist per Zufall, Ausprobieren und Stöbern entdecken. Trotzdem findest du hier ein paar Empfehlungen für gute Lokale.
Café Kandler
Neben den exklusiven Bach-Spezialitäten gibt es im Café Kandler weitere fantastische Kuchen, Torten und Eis sowie Kaffee und Tee. Hier bist du genau richtig, wenn du dich durch die klassischen Leipziger Gebäckspezialitäten probieren möchtest. In der Altstadt hat das Café sogar zwei Standorte, zwischen denen du dich entscheiden kannst.
Standort: Nikolaistraße 3, 04109 Leipzig oder Thomaskirchhof 11, 04109 Leipzig
Auerbacher Keller
Der Auerbacher Keller ist die wohl bekannteste Gaststätte Leipzigs. Schon Goethe hatte zu seiner Studienzeit hier gegessen und getrunken. Aufgrund seiner Begeisterung verewigte er das Lokal in seinem Werk Faust I in der Szene Auerbachs Keller: „Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“ Dadurch hat die Gaststätte auch heute ihren Bekanntheitsgrad.
Standort: Grimmaische Straße, Mädler-Passage 2–4, 04109 Leipzig
Ohne Bedenken
Der Name der Gosenschenke Ohne Bedenken ist auf den Kellner Karl Schmidt zurückzuführen, der stets auf die Frage „Kann man das Gesöff Gose auch trinken?“ mit „Ohne Bedenken“ antwortete. Hier wird traditionell das Leipziger Bier Gose serviert. Trotzdem kannst du auch ein klassisches Pils, Wein oder Dunkelbier bestellen.
Standort: Menckestraße 5, 04155 Leipzig
Neben der traditionellen Küche hat Leipzig natürlich auch moderne Gaststätten mit den neuesten Trends zu bieten. In der Innenstadt sind unzählige Restaurants zu finden, die auf eine junge Zielgruppe spezialisiert sind. Egal ob üppige Burger, eine riesige Pizza oder lieber vegetarische und vegane Neuheiten – in den Lokalen wie Burgerheart, L’Osteria, Maredo und Co lassen sich all diese Gerichte zu einem bezahlbaren Preis finden.